
MyPaint
Ansehnliche Zeichnungen schnell und unkompliziert am PC erstellen
MyPaint stellt viele verschiedene Werkzeuge zur Auswahl. Außerdem können die Bilder in verschiedenen Ebenen bearbeitet und zusammengeführt werden. Das Tool verbindet also malerisches Können mit moderner Technik.
Weitreichende Kompabilität: MyPaint unterstützt praktischerweise auch drucksensitive Grafiktablets verschiedenster Hersteller
Immer das richtige Zeichenwerkzeug: Die Auswahl an Farben und Pinseln kann mit dem integrierten Editor ergänzt werden
Effekte richtig in Szene setzen: Dank der Ebenenunterstützung können selbst undifferenzierte Detailzeichnungen erstellt werden
+Vorteile
- Integrierter Farb- und Pinseleditor
- Bildbearbeitung auf mehreren Ebenen
- Umfangreiche Werkzeugsammlung
- Unterstützt viele Grafiktablets
- Zahlreiche kostenlose Tutorials
―Nachteile
- Nicht vollständig ins Deutsche übersetzt
- Die Steuerung mit der Maus gestaltet sich eher schwierig
MyPaint Screenshots



MyPaint Test
MyPaint - Die kostenlose Zeichen-Wunderwaffe für Profis
Wo vor einiger Zeit noch Stift und Papier genutzt wurden, kommt mittlerweile der PC zum Einsatz. Dies gilt nicht nur für Literaten, sondern mittlerweile auch für Künstler, die ihr Handwerk im Malen und Zeichnen ausüben. Damit dies allerdings ebenso gut wie auf dem Papier gelingt, braucht es die richtigen Zeichenwerkzeuge. Diese finden sich zu Genüge im kostenlosen Zeichen-Tool MyPaint. Die Freeware besticht, zumindest zum Teil, mit einer deutschsprachigen Benutzeroberfläche, die es in vielen alternativen Zeichenprogrammen nicht häufig anzutreffen gibt. Und auch funktionell kann die Software überzeugen.
Zum einen unterstützt MyPaint Grafiktablets. Wer es mit seinem künstlerischen Schaffen auf dem PC etwas ernster nimmt, wird diese Hardware ohnehin besitzen, rein prinzipiell kann das Programm aber auch mit der Maus verwendet werden, was das Arbeiten allerdings nicht immer ganz so einfach macht. Zum anderen werden unterschiedliche Dateitypen unterstützt - wobei hierbei anzumerken ist, dass nur das Standarddateiformat OpenRaster die sogenannte mehrebige Bearbeitung zulässt. Mit MyPaint können schaffende Künstler nämlich detailliert in mehreren Ebenen arbeiten und ihre Bilder auf diese Weise mit sehr ansehnlichen Effekten verzieren.
Jede Menge Tutorials zu den zugegeben nicht immer ganz so zugänglichen Werkzeugen finden sich auf der Homepage des Herstellers. Denn um den Durchblick in den zahlreichen Farbpaletten und Pinselwerkzeugen zu behalten, ist gar nicht so einfach. Wer in der breiten Auswahl dann einmal nicht das finden sollte, was er benötigt, der kann sich sein eigenes Zeichenwerkzeug kurzerhand mit dem integrierten Editor zusammenstellen.
Das Tool ist minimalistisch und übersichtlich aufgebaut
Während der Installation sollte man darauf achten, dass die Sprachpakete ebenfalls installiert werden. Andernfalls bringt MyPaint lediglich die englischsprachige Oberfläche mit sich, was angesichts der vielseitigen und detaillierten Funktionen schnell zu einer Herausforderung werden kann. Nach der Installation erscheint MyPaint wenig auffällig. Die Programmoberfläche ist sehr minimalistisch gestaltet. Außer einem digitalen weißen Blatt Papier und einer Menüleiste ist sonst nicht viel zu sehen.
Immerhin können sich kreative Künstler so auf das konzentrieren, woraus es wirklich ankommt: das Zeichnen. Insgesamt bringt MyPaint zwei große Funktionswerkzeuge mit. Dies ist zum einen die Pinselpalette, die so ziemlich jede erdenkliche Stiftart im Sortiment hat, die man sich vorstellen kann. Hinzu kommt zum anderen der Farbbereich. Hier werden selbstverständlich sämtliche Grundtöne wie auch deren Abwandlungen angeboten. Jede Menge Einstellungsmöglichkeiten garantieren, dass Grafiken auch garantiert in der richtigen Tönung gestaltet werden können.
Mit MyPaint in mehreren Ebenen arbeiten
Wer häufiger mit anderen Grafikprogrammen gearbeitet hat, dem wird der Umgang mit verschiedenen Ebenen geläufig sein. Diese Funktion bringt auch die Freeware mit. Hierbei sind derzeit fünf unterschiedliche Modi verfügbar: Normal, Multiply, Dodge, Burn und Screen. Wer sich hier etwas einarbeitet, der kann anschauliche Effekte erzielen.
Man kann beispielsweise die Deckkraft einstellen, Ebenen verschmelzen oder überblenden. Auf ähnlich Art und Weise kann für jedes Bild ein individueller Hintergrund gestaltet werden. Wer beispielsweis ein Portrait anfertigt und sein Model in eine malerische Umgebung einbetten möchte, kann dies mit ein wenig Kreativität problemlos umsetzen.
Wer hier womöglich nicht ganz so begabt ist, der wählt aus den mitgebrachten Vorlagen aus, auch wenn die Hintergrundvorlagen nicht ganz so vielseitig gestaltet sind wie beispielsweise die Pinselpalette. Erfreulich im Zusammenhang mit der Ebenenbearbeitung ist der flexible Dateiexport. MyPaint unterstützt OpenRaster. Wer eine Grafiksoftware wie GIMP benutzt, der kann fertige Kunstwerke mit der Software in verschiedenen Ebenen anzeigen und bearbeiten. Andererseits können Bilder auch als PNG oder JPEG ausgegeben werden.
Mit dem Editor können die Werkzeuge angepasst werden
Auch wenn die Zeichensoftware MyPaint im Grunde genügend malerisches Werkzeug mitbringt, um jedes noch so individuelle Kunstwerk in die Tat umzusetzen, mag es sein, dass manch einer einmal nicht den Pinsel oder die Farbe im Sortiment vorfindet, die er benötigt. Eigens hierfür bringt MyPaint unterschiedliche Werkzeug-Editoren mit. Der Pinsel-Editor hat es aber sprichwörtlich in sich. Wer nicht zufällig zu den erfahrenen Profis zählt, wird mit den sehr detaillierten Feinheiten des Editors kaum zurechtkommen.
Von detaillierten Portraits bis hin zu idyllischen Landschaftszeichnungen im naturalistischen Stil sind dem künstlerischen Schaffen keine Grenzen gesetzt.
An dieser Stelle soll noch einmal der Hinweis auf die Tutorials auf der Herstellerseite erfolgen, die - wenn auch auf Englisch - bei der Bedienung helfen können. Von der Deckkraft bis hin zur Schmierlänge kann hier jeder erdenkliche Parameter konfiguriert werden. Ähnlich umfangreiche Möglichkeiten sind auch im zweiten großen Funktionsfeld, der Farbplatte, wiederzufinden. Das Zeichentool bringt selbstverständlich sämtliche Grundfarben mit. Wer im damaligen Kunstunterricht etwas aufgepasst hat, wird mit MyPaint ohne größere Probleme zur gewünschten Farbe gelangen.
Über den Colour Sampler können Farbeinstellungen sehr detailliert vorgenommen werden. Verschiedene Optionen, wie beispielsweise die Komplementärfunktion, stellen auf Knopfdruck einen Farbgegensatz zur Verfügung, ohne dass dieser eigenständig herausgearbeitet werden muss. Beim Arbeiten mit dem Programm fiel besonders positiv auf, dass sich die Malfläche automatisch vergrößert. Wer in das Bild hinein- oder herauszoomt, wird schnell bemerken, dass MyPaint die Bildgröße automatisch anpasst. Für Detailzeichnungen ist diese kleinere Option schlussendlich sehr hilfreich.